Freitag, 11. Oktober 2013

Paradis Nomade 7

83.Tag, Montag 21.1.2013

Mein Spaziergang führt mich heute in ein anderes Dorf links vom Flussbett. Es liegt auf einem Berg und wirkt fast wie das 'Village mexicain' bei Ouzoud, nur dass es nicht aus Lehm, sondern aus Stein gebaut ist. Hier leben die Chleugh Berber, das ist die hiesige Bauweise.









Auf dem Rückweg, im neueren Teil des Dorfes, spricht mich ein junger Mann an und lädt mich zum Tee ein. Die Familie würde sich freuen und sein Vater spräche französisch. Und so sitze ich dann mit Farah und Leon in einem kleinen Zimmer, welches vom Innenhof abgeht, bekomme Tee, selbstgebackenes Fladenbrot, Argan- und Olivenöl, Honig und Erdnüsse angeboten. Der Vater erzählt in mäßigem Französisch (aber meins ist sicher auch nicht besser) von der Zeit, als er im Baskenland in einem Hotel gearbeitet hat, von seinen vier Töchtern und anderem, was ich nicht immer alles verstehe. Seine Frau serviert still den Tee und setzt sich dann zu uns. Sie spricht kein Französisch, hat ein wunderschönes Gesicht und wirkt sehr freundlich. Ich darf die beiden dann sogar fotografieren und werde am Ende noch im ganzen Haus herumgeführt, bekomme den Salon, das 'gute Zimmer' zu sehen, wo ich sicher bewirtet worden wäre, wenn ich nicht meine Hunden dabei hätte. Beim Hinausgehen kommen wir wieder an dem dunklen kleinen Raum vorbei, in dem mehrere Frauen am Boden hocken und mühevoll die Argannüsse zwischen zwei Steinen aufschlagen, aus denen dann das wertvolle Arganöl gepresst wird. Jetzt weiß ich auch, warum es so wertvoll ist.









Ich beeile mich dann, 'nach Hause' ins Paradis Nomade zu kommen, weil wir um 17 Uhr das Ergebnis von Farah's Hautbiopsie erfahren sollen und wie ihre Behandlung weiter gehen soll. Aber wir müssen dafür gar nicht wieder hinein nach Agadir fahren, Dr. Ramiche schickt das Ergebnis per e-mail: 'Furunculosis suppurée'. Die Behandlung soll in einer weiteren Antibiotikagabe über insgesamt sechs Wochen bestehen, kein Cortison, das heißt, gegen das Jucken wird es erst einmal nichts geben. Die Ursache der Krankheit sei unbekannt. Hmmm. Weiß nicht, was ich davon halten soll. Wenn sie nur wieder gesund wird!

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