Sonntag, 6. Oktober 2013

Sidi Kaouki 3 - 9

65. - 71.Tag, Donnerstag 3. 1.  bis Mittwoch 9. 1. 2013

Wir bleiben aufgrund seiner Erkrankung einige Tage hier. Es hat keinen Zweck, weiter zu fahren, erst einmal sind Bettruhe und Antibiotikum angesagt...

Wir müssen auch nirgendwohin fahren, es ist für alles gesorgt! Auf dem Campingplatz bekommen wir "Essen auf Rädern" geliefert: Fischer und Bauern bringen uns ihre Waren an den Bus, jeden Tag haben wir eine Auswahl an frischesten Fischen, Gemüse, Maamouls und Baklava, morgens bekommen wir frisches Brot an der Rezeption des Campingplatzes, und auf Bestellung bringen uns die Händler auch einmal ein Huhn oder ein Stück Rindfleisch mit. Die Doraden und Rougets werden von den Fischern auf Wunsch auch direkt auf dem Campingplatz ausgenommen und gesäubert, sodass wir sie dann nur noch würzen und auf den Grill legen müssen. Der Geschmack ist eine Offenbarung - ich werde zuhause keinen Fisch mehr mögen, nachdem wir ihn hier so fangfrisch bekommen haben, fürchte ich.

Ich verbringe die Tage mit Spaziergängen, meist am Wasser entlang. Die weiten Strände und der Atlantik mit seinen hohen Wellen wären in Europa eine Attraktion ohnegleichen. Hier bin ich auf meinen Wanderungen oft fast allein unterwegs, treffe bis auf wenige Fischer, einige Kamele und ein Rudel wilder Hunde kaum ein Lebewesen. Zwei junge Hündinnen schließen sich uns manchmal an, ich muss aufpassen, dass ich sie nicht zu sehr ins Herz schließe - wie soll ich sie dann hier zurücklassen? Sie sind sehr neugierig, wollen gefallen, spielen mit Farah und Leon und hören besser als die beiden, wenn ich sie rufe. Wir taufen sie Sidi, das ist die Braune, und Kaouki, das ist die Weiße.










Am Strand in nördlicher Richtung steht ein Marabout, ein Heiligengrab - ein Gebäude, welches aufgrund seines Alters, seiner Architektur und seiner exponierten Stellung im Sand magisch wirkt. Es leben auch Menschen in diesem Gebäude, einige Kinder betrachten mich neugierig, wenn ich dort vorbei laufe. Sie erlauben mir, sie zu fotografieren und sind hellauf begeistert, als ich ihnen dafür ein paar Dirhams gebe. Von hier aus kann man auch Kamel- oder Pferdeausritte am Strand entlang buchen. Ich lasse es lieber, begleite aber mit den Hunden ein Kamel eine kleine Strecke am Wasser entlang. Wir haben das gleiche Tempo, ich bin fasziniert von seinem wiegenden Gang und den breiten Zehen, die ihm einen optimalen Halt im Sand bieten.

 







Am Sonntag sind auch mehr Marokkaner am Strand - sie spielen Fußball wie überall auf der Welt - nur die Zuschauer sind speziell, die Kamele liegen am Spielfeldrand und betrachten sehr unaufgeregt das Geschehen.



 

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