Dienstag, 17. Dezember 2013

Carboneras

147.Tag, Dienstag 26.3.2013

Ein schwarzer Tag! Farah entwickelt innerhalb von wenigen Minuten während eines Spaziergangs am Strand eine monströs geschwollenen Schnauze. Es scheint sie sehr zu jucken oder vielleicht auch zu schmerzen, sie kratzt und reibt sich ständig darüber. Eine allergische Reaktion, vielleicht auf einen Insektenstich? Glück im Unglück: die nächst Clinica Veterinaria können wir nach schneller Internetrecherche und Navigationshilfe mit dem TomTom zu Fuß erreichen. Farah bekommt eine Cortison-Injektion, nach der die Schwellung innerhalb weniger Stunden zurückgehen soll. Das tut sie aber natürlich nicht, deshalb bekommt sie zusätzlich noch ein Antihistaminikum. Fast unmerklich geht die Schwellung dann im Laufe des Tages etwas zurück - oder ist das nur Wunschdenken?

Und er leidet auch zunehmend unter seinen Zahnschmerzen. Ich besorge ein antiseptisches Mundspülwasser, ein Antibiotikum und Silbernitrat. Er hofft immer noch, der Schmerz gehe nur von entzündetem Zahnfleisch aus. Sicherheitshalber erkundige ich mich später noch im "office de turisme", ob es in Carboneras einen deutschen Zahnarzt gebe. Nein, natürlich nicht, aber der Angestellte im Tourismusbüro geht zusammen mit mir zu einer "Clinica dental", (in Spanien nennt sich jede Praxis gleich 'Clinica') die er aus eigener Erfahrung empfehlen kann.

Ich schildere dem Zahnarzt das Problem, auch, dass er, mein Held, Zahnärzte fürchtet wie der Teufel das Weihwasser... Der Zahnarzt bietet daraufhin an, sich den Patienten nur anzuschauen - er werde nichts unternehmen, wenn der Patient dies nicht möchte... Die Verzweiflung ist aber inzwischen so groß, dass er einwilligt und wie ein Lamm zur Schlachtbank mit mir zur Clinica dental trottet. Auf dem Röntgenbild sieht man eine Entzündung an einem hinteren Brückenpfeiler, dort, wo es am meisten weh tut. Der Zahnarzt meint, der Zahn müsse in jedem Fall gezogen werden und will dafür die Brücke durchtrennen, am besten direkt hinter dem vorderen Brückenpfeiler. Die Schmerzen sind inzwischen so schlimm, dass er einwilligt und so wird es dann auch gemacht. Danach ist er einige Stunden durch die Lokalanästhesie fast schmerzfrei, doch als die nachlässt, bekommt er höllische Schmerzen, jetzt an dem vorderen Brückenpfeiler, vielleicht durch die mechanische Beanspruchung des Durchsägens der Brücke. Trotz Schmerzmittel, Antibiotikum und Kühlens (improvisiert mittels Fanta-Dose aus der Kühlbox) schläft er in dieser Nacht kaum.

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